Wir bauen uns einen Kratzbaum selber Im Herbst 2003 baute ich zusammen mit meiner Freundin Vera (heute sagt man ja Lebensabschnittsgefährtin) einen Katzenkratzbaum. Anlaß war der schlichte Bedarf an einem neuen Kratzbaum, denn der alte - gekaufte - begann schon, sich in´s Unansehnliche zu verändern. Der Billigfellbezug löste sich an den Kanten auf, die Rampamuffen bekamen in den Billigpreßspanplatten Spiel, und der ganze Aufbau wurde wackelig wie ein niederbayrischer Pfarrer nach dem achten Bier. Außerdem war der alte einfach stinklangweilig. Er bot weder unseren Katzen noch unseren Augen einen besonderen Anreiz. Richtig brandaktuell wurde es, als ein Traum von einem Kratzbaum mit Naturstämmen bei einem bekannten Internetauktionshaus angeboten wurde... für schlappe 500 Euro zuzüglich Fracht! Da haben wir uns gedacht, für DAS Geld können wir das auch selber. Letzten Endes hat uns das Material und das notwendige Werkzeug (zumindest das, was wir noch nicht hatten und eigens für den Kratzbaum angeschafft hatten) ca. 110 - 120 Euro gekostet. Darin inbegriffen sind Fehlkäufe und doppelt weil dummerweise beschädigtes Material/Werkzeug. Mit spitzem Bleistift gerechnet, wären wir mit 90 Euro hingekommen. Und wir haben schon die qualitativ besseren Materialien ausgesucht! Nicht wenige die obigen Baum sahen, rieten mir, eine Bauanleitung dafür zu schreiben. Naja, nun nach eineinhalb Jahren habe ich mich dazu aufgerafft. Ist das schwer? Schwer zu beurteilen, schwer ist relativ. Jjedem fällt einiges leichter und anderes nicht, da hat jeder sein persönliches Fachgebiet, auf dem er gut ist. Aber um es mal zu verdeutlichen: Ich habe keinen Handwerksberuf gelernt, meine Freundin genausowenig. Wir sind beide kaufmännische Angestellte, haben nicht allzugroße Ahnung von Werkarbeiten und haben auch sowas umfangreiches vorher noch nie gemacht. Wir sind handwerkliche Anfänger. Und für genau diese habe ich diese Anleitung gemacht - für uns Anfänger und ewige Linkshänder. Die einzelnen Arbeitsschritte kamen mir in der Planung schwieriger vor als in der tatsächlichen Ausführung. Besonderen Bammel hatte ich vor dem Holzbiegen - und es erwies sich dann als eine der einfachsten Arbeiten. Eines kann ich aber auf jeden Fall sagen: Es hat irre Spaß gemacht. Wie lange dauert das? Ich sage mal, wir beide haben viele Wochen (zehn) gebraucht. Das allein aber lag daran, daß wir nunmal berufstätig sind, uns darum nur an den Wochenenden darum bemühen konnten (und sonntags keinen Lärm machen durften) und wir auch nicht am Stück sondern auch mit vielen Pausen (insbesondere für die Beschaffung der Stämme) die Sache von Wochenende zu Wochenende fortgeschlurft hatten. Etwas intensiv vorangetrieben bin ich der Meinung, daß man den Kratzbaum selbst als Anfänger in drei Wochenenden fertigstellen kann. Ich denke, die Bauanleitung vermittelt ziemlich zutreffend genau diesen Eindruck. Kratzbaum, Kratz-Baum? Eigentlich verdient dieser Baum nicht den Begriff Kratzbaum. Ein Kratzbaum soll ja Katzen zum Kratzen animieren. Dazu fehlen diesem hier die entsprechenden, lockenden Elemente: Es wurde kein Sisal verwendet und die Rinde ist zu glatt und zu hart, als daß eine Katze dort ihre Krallen reinhauen wollte. Es ist richtigerweise ein Katzenbaum, auf dem Katzen herumtollen oder sich einfach nur hineinlümmeln, sich zurückziehen und den Tag genießen können. Darüberhinaus kann man ihm schmückende Fähigkeiten für das Wohnzimmer nicht absprechen. Wenn ich also weiterhin vom “Kratzbaum” schreibe, dann weil wir im umgänglichem Sprachgebrauch so ziemlich jede Konstruktion für Katzen unwillkürlich Kratzbaum nennen. Die Axt im Hause... - eine Aufstellung der benötigten Werkzeuge und Materialien Baum fällt! - Beschaffung und Bearbeitung der Baumstämme Auf biegen und brechen - Sperrholzplatten zurechtbiegen Schaffe, schaffe, Häusle baue - Zusammensetzung des Häuschens Wolf im Schafspelz - Bauteile bespannen Die Säulen des Herkules - Stämme montieren Deckel druff! - Verbau der Biegeteile |
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