Schaffe, schaffe, Häusle baue!

Wie breit darf das Dach sein?

Ich versprach ja in der Materialzusammenstellung, daß ich erklären werde, wie ich auf eine Breite einer Dachhälfte von 42cm kam und wie man diese bei anderen Häuschengrößen modifiziere.

Die Seitenwände werden ja, wie wir anhand der Größenangabe sehen, 30cm hoch und 35cm breit sein. Damit ist die Größe des Daches sowie der Front- und Rückwand schon vorprogrammiert.

Das Dach wird also bei 30cm Höhe aufliegen und die Dachhälften werden sich auf halber Strecke in der Mitte (35:2=17,5cm) treffen.

Nehmen wir idealerweise an, daß die gebogenen Dachhälften Teilstücke eines Kreises sind. Dann liegt dieser Kreis auf der Seitenwand in 30cm Höhe auf und hat einen Radius von 17,5cm, um bis zur Mitte zu reichen.

Die Strecke vom “Dachfirst” bis zur Seitenwand ist, wie man einfach erkennt, ein Viertelkreis.

Wir wollen aber, daß das Dach ein wenig über die Seitenwand hinausragt, damit sich eine Katze in die daraus ergebend Mulde hineinkuscheln kann. Der Überhang soll, sagen wir mal nochmal halb so viel über die Seitenwand hinausragen. Die Hälfte wäre also ein Achtelkreis.

 

Wer im Bruchrechnen aufgepaßt hat, weiß daß 1/4 + 1/8 = 3/8 ist. Und von jetzt an ist es ganz einfache Mathematik. Wir kennen den Radius des Kreises und wollen vom Umfang 3/8 haben:

17,5x2x3,141(Kreiszahl Pi)= 109,94 x3/8 = 41,23 ~ 42cm

Spiegeln wir die Dachhälfte sicherheitshalber:

Können wir uns mit dieser Dachform anfreunden?

Jetzt wissen wir auch, wieviel wir von der Front- und Rückwand wegsägen müssen - werden es aber an dieser Stelle noch nicht tun!

Moment mal! Nach dieser Rechnung müßte die Front- und Hinterwand 30cm + 17,5cm = 47,5cm hoch sein. Auf der Größenvorlage ist sie aber nur 45cm hoch. Das gibt doch einen Riesenspalt!!!

Ähm, ja. Das ist prinzipiell richtig. Dies ist auch nur eine vereinfachte Rechnung, um sich der benötigten Dachbreite zu nähern. Da die Dachhälften eben nicht kreisbogenförmig gebogen werden können und aufgrund der (weiter unten genauer erklärten) Verbindungsart der Dachhälften reichen 45cm vollkommen aus.

Dachhälften zusammenfügen

Um die Dachhälften zusammenzufügen nehmen wir einfach ein Stück Kantholz zu Hilfe und schrauben die Dachhälften rechtwinklig daran fest.

Hm, auf diesem Foto nicht wirklich gut zu erkennen. Hier nochmal als Skizze in der Schnittansicht:

Wir nehmen hierzu die kleinsten Schrauben und vergessen nicht, die Dachhälften vorzubohren. Das Kantholz aus optischen Gründen etwas kürzer sägen, damit es nicht bündig mit dem Dach abschließt.

Durch das gerade Kantholz bekommen wir sehr einfach die vom Feuchtbiegen krummen Dachabschlüsse sauber zusammen. Der Zusammenbau läßt sich sehr einfach durchführen und das Ergebnis ist sehr stabil.

Profis hätten die Geschichte geleimt oder genagelt. Leimen hätte aber das Fixieren des Kantholzes mit Schraubzwingen erforderlich gemacht sowie eine Trocknungszeit beansprucht. Und das Nageln auf krummen, seitenlastigen Brettern ist auch nicht jedermanns Sache. Wir sind Anfänger und dürfen das!

So sollte jetzt unser Dach also aussehen:

Jetzt, wo das Dach fertig ist, wissen wir auch, wie wir die Front- und Rückwand aussägen müssen. Dazu stellen wir das Dach auf die liegende Frontwand und zeichnen mit einem Bleistift einfach die beiden Bögen auf der Frontwand nach. Wichtig: Die Bögen sollen dabei auf den 30cm-Markierungen an den Seitenkanten ruhen und der Dachfirst soll genau auf der Mittellinie liegen (die man sich zu diesem Zwecke einzeichnet). Wir brauchen außerdem noch ein kleines quadratisches Loch, auf dem das Verbindungskantholz des Dachfirst Platz hat. Dazu stellen wir auch einfach nur ein Kantholz oben auf die Ecke und zeichnen seinen Umriß nach.

Bei der Gelegenheit haben wir auch die Türe eingezeichnet: Dazu machen wir uns Gedanken, wie dick unsere Katze ist und addieren links und rechts 2cm dazu. So einen breiten Kreis zeichnen wir in die Mitte der Frontwand. Und zwar so hoch, daß unsere Katze mit ihrem Rücken problemlos reinkommt (Stockmaß plus 2cm).

Na, dann schwingt mal die Laubsäge!

 

Die Seitenwände zusammenbauen

Legen wir die nun vorbereiteten Seitenwände zusammen, können wir schon grob das Häuschen ausmachen:

Die Seitenwände bauen wir ebenso zusammen wie wir auch die Dachhälften zusammengefügt haben. Also gleich mal vier Vierkanthölzer zu je 30cm Länge sägen.

Im Hintergrund lackiert gerade die beste aller Lebensabschnittsgefährtinnen die Grundplatte ein. Ganz hinten wartet schon der Teddystoff auf seine Bestimmung. Um den Parkettboden nicht zu gefährden, dient mir der Häuschenboden aus Tischlerplatte als robuste Arbeitsunterlage.

Seitenwände vorbohren! Kleiner Tipp: Man kann ein Vierkantholz als Schablone nehmen, um den Bereich anzuzeichnen, bis zu dem man bohren darf. Manchmal trügt einen das Augenmaß nämlich gehörig.

Das Ergebnis sollte selbst für Anfänger wie wir es sind schon nach wenigen Minuten so aussehen:

Auch hier gilt: Ein Profi hätte das wahrscheinlich geleimt oder hätte ohne die Eckhölzer die Bretter direkt miteinander vernagelt. Wir wären mit dem Nagel wahrscheinlich an der Seite wieder rausgebrochen, und ob das einen rechten Winkel ergeben hätte, bezweifle ich mal. Darum dürfen wir das so wie beschrieben machen!

Wenn wir jetzt das Dach auf die Wände legen, wird es wahrscheinlich hier und da noch Luft haben und ein bißchen wackelig aufliegen.

Wir schrauben das Dach noch nicht fest!

 

Position des Häuschens auf dem Häuschenboden festhalten.

Bevor wir den Häuschenboden mit Schaumstoff und Teddystoff beziehen, zeichnen wir jetzt schon mal die Position des Häuschens auf dem Boden ein und bohren an der Stelle wo die vier Eckleisten den Boden berühren Löcher für die mittelgroßen Schrauben rein. Ist nämlich der Teddystoff erstmal drauf, ist das Ausmessen und Auffinden der richtigen Punkte eine ärgerliche Frickelei (wie ich feststellen mußte).

Wir machen es uns wie immer einfach: Häuschen auf Boden gestellt und innen wie außen mit Bleistift nachgezogen. Wie Ihr das Häuschen auf dem Boden ausrichtet, überlasse ich Euch. Ich hab es auf dem Boden ein wenig nach hinten geschoben, damit die Katzen vorne vor der Tür eine kleine Geh- und Liegefläche haben.

Sind die Löcher gebohrt, stellen wir das Häuschen wieder drauf und zeichnen von unten durch die Löcher mit einem dünnem Sitft (z.B. Kugelschreibermine) Punkte an den Enden der vier Eckhölzer an (schön, wenn hierbei eine helfende Hand das Häuschen vor´m Verrutschen sichert). Da man hier von unten arbeiten muß, stellt man die Tischlerplatte sinnvollerweise auf zwei Böcken oder auf Stuhllehnen.

Dann bohren wir die Eckhölzer vor, aber mit dem kleinerem Bohrer, damit das Gewinde der Schrauben nicht in´s Leere greift.

Als nächstes werden wir das Häuschen und alles andere mit einem pelzigem Überzug versehen.

- Wolf im Schafspelz -

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