Die Axt im Hause... Werkzeug und Material |
Werkzeug Ich habe bei der Werkzeugauswahl versucht zu berücksichtigen, daß es einerseits selbst von Anfängern gehandhabt werden kann, andererseits dennoch unsere Zwecke erfüllt und nicht zuletzt unser Budget nicht sprengt. |
Schraube n |
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Wir werden für die Befestigung der Holzteile sehr viele Schrauben benötigen. Die Schraube der Wahl sollte hierbei sein (oder ist in meinem Fall) die SPAX-Schraube oder umgangssprachlich der SPAX: |
Korrekt heißt das Dingen “Spanplattenschraube” und es muß natürlich nicht die Marke SPAX sein. Die Spanplattenschraube ist nur allgemein unter “SPAX” bekannt. In einem guten Haushalt sollte man immer ein Päckchen Spaxe haben, sie helfen in allerlei Heimwerker-Notsituation aus. Mit passenden Dübeln kann man sie auch für Wandbefestigungen verwenden (jetzt werden die Profi-Heimwerker schmerzvoll aufschreien, aber wir Anfänger wollen den Überblick über möglichst wenige Schraubentypen behalten). Für unsere Zwecke sind am besten geeignet Spax-Schrauben mit Senkkopf und das Gewinde NICHT bis zum Kopf durchgängig, (also das letzte Stück glatt, wie oben abgebildet). Das nicht durchgängige Gewinde macht es uns einfach, Holzteile nutenlos miteinander zu verschrauben. Die meisten Spaxe haben eine Zahnung auf den ersten drei Gewindegängen oder sonstige Bohr- und Fräshilfen die es uns einfacher machen, die Schrauben in das Holz heineinzutreiben. Auf solche Sondervarianten ruhig zurückgreifen. Schlitz-, Kreuzschlitz- oder Torx- oder gar Imbus-Schrauben? Wir können es uns von anfang an unnötig schwer machen, indem wir den falschen Schraubkopftyp wählen. Der Erfolg und Spaß an der Arbeit hängt wesentlich von der Qualität und Eignung des Werkzeugs ab. Die Schlitzschraube ist für effizientes Arbeiten so ungeeignet, daß ich gar nicht weiter auf sie eingehen will. Die Imbus-Schraube (richtig: Innensechskant-Schraube) mag zwar das professionellste Mittel sein, ist aber in Baumärkten seltener anzutreffen. Darum kreisen unsere Auswahlmöglichkeiten um die geläufigeren Schraubenarten Kreuzschlitz- und Torxschrauben. Die Kreuzschlitzschraube die man heute noch antrifft, ist eigentlich fast nur noch die sog. “Pozidriv-Kreuzschlitzschraube”. Diese sollte es für unsere Absichten mindestens sein. Bitte gleich einen passenden Schraubendreher und BIT-Aufsatz beschaffen!!! Zu kleine oder zu große Schraubendreher und BITs neigen dazu, beim drehen im Schraubenkopf zu hüpfen und drehen sich und den Schraubenkopf unnötig rund. Gleiches passiert auch, wenn man beim Schrauben nicht fest genug andrückt. Die Torxschraube empfehle ich dringendst für Anfängerhände und einfach grundsätzlich, weil die Arbeit damit einfacher von der Hand geht. Torxschrauben haben anstelle eines Kreuzschlitzes eine sternförmige Vertiefung. In diese paßt der Torxdreher saugend rein:
Es ist eine Menge Plackerei, die man sich erspart, für ein paar Cent mehr, die die Schrauben kosten!
In vielen Baumärkten ist es inzwischen üblich, daß man Schrauben in beliebiger Menge kaufen kann. Sie werden dann idR abgewogen. Das ist natürlich ideal für uns. Dennoch sollte man immer mehr Schrauben kaufen, als man exakt braucht. Es gehen immer mal welche verloren, kaputt, sind krumm etc. Außerdem kann man immer wieder mal gute Spaxe im Haushalt gebrauchen! Darum sind die Mengenangaben von mir nur grob geschätzt (ich habe keinen Nerv, jede einzelne Schraube im Kratzbaum zu zählen und zu katalogisieren). Auch was die Größen angeht, sind das keine absoluten Angaben. Ich habe teilweise bestimmte Schraubengrößen genommen, weil sie mir nach einigem Experimentieren als optimal erschienen, andere Größen weil ich zufällig noch eine Schachtel davon übrig hatte. Wir brauchen also: - eine Handvoll Torxschrauben 1,5mm x 20mm mit T10-Torx-Aufnahme (oder ähnliche Größe, jedenfalls nicht länger als 22mm) - aus diesen bauen wir das Häuschen. - eine Handvoll Torxschrauben 4,0mm x 40mm mit Torx-Aufnahme (oder ähnliche Größe, kann auch kürzer sein. Hier habe ich bewußt keine Torx-Größe angegeben, die entsprechenden Schrauben werden schon die optimale Torx-Größe haben) - mit denen befestigen wir das Häuschen am Häuschenboden und die Zwischenböden an den Stämmen. - sieben Torxschrauben 5mm x 140mm (oder ähnliche Größe. Idealerweise wählt man hier Schrauben aus, die die gleiche Torx-Aufnahme wie die 40mm-Schrauben haben, dann braucht man nur einen BIT. Diese Schrauben sind ziemlich teuer und man sollte hier nicht am falschen Ende sparen. Es sind nämlich die Schrauben, die die Stämme an den Platten festmachen sollen. Sie müssen also auf ihrem Weg durch das massvie Holz enorme Kräfte aushalten und neigen aufgrund ihrer Länge zum brechen. Darum hier zwei Schrauben auf Reserve kaufen. Denn Schrauben brechen vorzugsweise Sonntag nachmittag oder wenn das Auto in der Werkstatt ist. Die tatsächliche Länge der Schrauben hängt von der Dicke der Grundplatte ab. Die Schrauben müssen die Dicke der Grundplatte um 100mm (10cm) überragen! - vier Schrauben oder Nägel, die die Grundplatte um ihre eigene Dicke überragen (also geschätzt 80-100mm). Bitte für jede Torx-Schraube den passenden Torx-BIT beschaffen. Für die großen Schrauben ZWEI Torx-BITs beschaffen. BITs sind Verschleißteile, das wird man spätestens bei dieser Selbstbauaktion feststellen! Und grundsätzlich beim Schrauben in das volle Holz gilt für uns Anfänger: Wir bohren das Loch vor! Und zwar das zu befestigende Teil (rot) in der Dicke der Schraube, und das tragende Teil (grün) in der Dicke der Schraubenseele (das ist der dünnere Kern, um den sich das Gewinde wickelt). Schraubenköpfe werden versenkt (dazu nimmt man einen sehr großen Holzbohrer und dreht ihn ein-, zweimal im Holz). |
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Daraus ergibt sich, daß wir für alle Schrauben die wir verwenden passende Holzbohrer zum Vorbohren benötigen. Für die beiden großen Sorten brauchen wir - bei umsichtiger Schraubenauswahl - zwei Bohrer, die für beide Schrauben genügen: Einen größeren für den “roten” Bereich, groß genug, daß die Schraube durch das entstehende Loch locker bis zum Kopf durchflutschen kann. Außerdem einen schmaleren in der Dicke der Seele der Schraube für den “grünen” Bereich. Für die kleinen Schrauben benötigen ebenfalls zwei Bohrer, wobei wir in den meisten Fällen nur den dickeren benötigen und den “grünen Bereich” in seltenen Fällen vorbohren müssen. |
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Blechwinkel kleine, unscheinbare Blechwinkel. 20mm lang, 10mm breit (oder ähnlich), ein oder zwei Löcher. Benötigen wir, um die Zwischenböden an den Stämmen festzumachen. |
Akku-Schrauber In der Tat könnte man alle Schrauben mit einem Schraubendreher (ugs. “Schraubenzieher”) befestigen. Aber es wäre eine Wahnsinnsplackerei, die ich mir nicht zumuten wollte. Den Kratzbaum ohne Akkuschrauber zusammenbauen zu wollen... die Sehnenscheidenentzündung ist vorprogrammiert. Zudem brauchen wir ja sowieso ein Maschinchen, mit dem die Löcher vorgebohrt werden. Ich werde keinen besonderen Akkuschrauber empfehlen, für unsere Zwecke reicht so ziemlich jeder Billigschrauber. Wer sich aber erst noch einen zulegen muß, sollte sich schon überlegen, ob er nicht etwas tiefer in die Tasche greift und sich eine längerwährende Anschaffung zulegt. Ansonsten gehört der Akkuschrauber auch zur Kategorie Leiht-mir-mein-Schwager. |
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Elektrotacker Den brauchen wir zwingend, um den Bezugsstoff (dicker Teddy-Stoff!) am Sperrholz festzutackern. Bitte nicht die billigen mechanischen Tacker nehmen: Die haben schlicht nicht genug Power, um die Klammern tief in´s Holz zu schlagen und zu versenken, damit die Katze mit ihren Krallen nicht dran hängenbleibt. Außerdem ist das Tackern mit Handkraft sehr schnell ermüdend. Elektrotacker sind gelegentlich bei Aldi oder Tchibo im Angebot. Gehören aber auch zur Kathegorie Leiht-mir-mein-Schwager. Logischerweise benötigen wir auch Klammern, nicht länger als die Sperrholzplatten dick sind. |
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Feinsäge Wird auch fälschlicherweise mit seinem großem Bruder, der Gehrungssäge gleichgesetzt. Gemeint ist hier das Billigteil aus dem Baumarkt mit Plastikanlegerahmen für nicht mehr als fünf Euro. Die reicht für unsere Zwecke aus. Wer bereits eine Handsäge oder einen Fuchsschwanz sein eigen nennt, kann auch die nehmen. |
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Stichsäge die brauchen wir nicht zwingend. Wir können uns unser Sperrholz im Baumarkt fix und fertig zurechtsägen lassen und die noch notwendigen Feinarbeiten mit der Laubsäge durchführen. Die Stichsäge gibt uns aber mehr Flexibilität und Unabhängigkeit von der Bandsäge im weit entfernten Baumarkt, falls man doch den einen oder anderen Schnitt vergessen hat oder umdisponiert. Ideal für uns Anfänger sind die feinzahnigen Metallsägeblätter. Diese machen einen saubereren Schnitt und gehen gemächlich langsam durch das Holz, so daß Fehler leichter und früher auszubügeln sind (dafür brauchen wir dann aber auch mehrere Blätter, weil Metallsägeblätter in hartem Holz schnell stumpf werden). Da man die Stichsäge ansonsten für anspruchsvolle Arbeiten nimmt, sollte man hier vielleicht auch auf ein teures Markenprodukt zurückgreifen. |
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Laubsäge Wer kennt sie nicht und hat sie aus seiner Schulzeit im Werkunterricht lieben oder hassen gelernt? Den gelernten Umgang mit ihr setze ich einfach mal voraus. Wir benötigen sie, um kleinere Details auszusägen, für die sich das Anschließen und Anwerfen der Stichsäge nicht lohnt. Auch sonntags ein nicht zu unterschätzender Geräuschaspekt. Ansonsten setze ich mal das Vorhandensein von klassischen Mindestausrüstungswerkzeugen wie z.B. Hammer, Kombizange, Teppichmesser, Raspel und Holzleim voraus! |
Sprühkleber benötigen wir, um den Teddystoff auf die Sperrholzplatten zu kleben. Der hier abgebildete ist eine sehr teure Variante eines bekannten Werkzeughauses. Diese oder eine ähnliche Qualität ist aber für befriedigende Ergebnisse zwingend notwendig. Es soll für Klebesprühdosen sogenannte Flockaufsätze geben, die den Kleber zu Flocken zusammenballen lassen bevor sie auf das Klebegut gepustet werden. Auf diesen Flocken kleben Textilien besonders gut. Leider war es mir nicht vergönnt, solch einen Aufsatz zu finden. Darum habe ich zwei Dosen dieses teuren Zeugs verbraucht. Es kommt leider noch ein unangenehmer Aspekt durch den Sprühkleber auf: Er scheint für Katzennasen unerhört zu stinken , weshalb meine Katzen den Kratzbaum nur zögerlich und schließlich erst nach sechs Wochen uneingeschränkt annahmen. Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen! |
U-Metallprofile von denen brauchen wir zwei Stück und jeweils 100cm lang und zwar solle der innere Freiraum der Dicke des Sperrholzes entsprechen (schlimmstenfalls 2mm mehr). U-Profile in dieser geringen Stärke sind idR aus Aluminium, und das soll auch für unsere Zwecke reichen (sollte es die auch aus Messing oder Stahl geben, ruhig zugreifen). Mit den U-Profilen werden wir die runden Dachhälften in Form biegen, aber dazu fehlen uns noch die Spanngurte Nicht zu verwechseln mit Zurrgurten. Spanngurte haben eine Hebelratsche, mit denen man die Spannung der Gurte leicht erhöhen kann. Wir benötigen vier Stück . Wer weniger nimmt, setzt seine Alu-Profile nur unnötiger Belastung aus, die zum Verbiegen der Profile führt. Geizkrägen können auch einen Spanngurt und vier Zurrgurte nehmen, machen sich aber damit die Arbeit unnötig komplizierter. |
Motorsäge die Motorsäge (“Kettensäge” ist übrigens ein Anglizismus) ist nun definitiv ein Leiht-mir-mein-Schwager Gerät. Wer keine hat (oder keinen Schwager), kann sie sich im Baumarkt oder Werkzeugverleih mieten. Sie erleichtert die Beschaffung und Bearbeitung von Baumstämmen ungemein. Bei der Auswahl des Gerätes bitte beachten, daß es im Wald keine Steckdosen gibt! Wer sich den Umgang mit der Motorsäge nicht zutraut, kann sich vielleicht mit der Bügelsäge anfreunden. Eine Axt benötigen wir definitiv nicht! |
Teddystoff Teddy nennt man allgemein billiges, flauschiges, kurzfloriges Pelzimitat. Damit werden wir die Kuschelstellen des Kratzbaumes überziehen. Leider, leider ist der Teddy die teuerste Anschaffung bei unserer Aktion. Es ist schwierig, im Stoffhaus Teddy für wesentlich weniger als 15 Euro den Meter zu bekommen (wobei mir zwei legendäre Allesbeschaffer in Erinnerung bleiben, die doch tatsächlich akzeptablen Stoff für 8 Euro den Meter ergattert haben). Bitte auch beachten, daß allerbilligster Teddy nach Plastik/Öl stinkt und dazu führt, daß die Katzen ihn erstmal nicht annehmen. Schlimmer noch, ich sag Euch nicht, wieviel Ihr braucht. Das hängt einfach damit zusammen, daß Ihr selbst entscheiden müßt, welche Flächen Ihr bekleben wollt und welche nicht. Schaut Euch die nachstehenden Sperrholzgrößen an und rechnet selbst aus, wieviel Ihr braucht. Bedenkt dabei bitte, daß jede Ober-, Vorder- und Außenseite auch eine Unter-, Rück- und Innenseite hat. Und der Kratzbaum soll nicht nur schön aussehen sondern auch heimelig für die Katzen sein. Schaumstoff Um den Kratzbaum so richtig kuschelig für die Katzen zu machen, empfiehlt es sich, die waagerechten Flächen mit Schaumstoffmatten auszukleiden, bevor sie mit Teddy bezogen werden. Angenehmerweise ist der Preis von Schaumstoffbahnen erwähnensunwert gering. Für zwei Euro habe ich mehr als reichlich im Stoffhaus bekommen. Unangenehmerweise brauchen wir nicht annähernd so viel Schaumstoff wie Teddystoff. |
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Baumaterial Jetzt kommt langsam Butter bei die Fische. Der Kern des ganzen, das rauhe, das grobe. Eben das Bauholz. Die einzelnen Teile sind so bemessen, daß der Kratzbaum zusammengebaut eine Höhe von ca. 190 - 195 cm und einen quadratischen Umriß von 60x60cm haben wird. Wer die Höhe oder Breite modifizieren will, sollte mit wachem Verstand erst mal die Bauanleitung zuende lesen und schauen, welche Maße angepaßt werden müssen. Wir werden verschiedene Fabrikationsarten des Holzes benötigen (ja, Holz wird für den Gebrauch regelrecht industriell fabriziert, bearbeitet, veredelt). Außerdem werden wir je nach Budget, Vorlieben und Umweltbedenken auf verschiedene Varianten ausweichen können. Fangen wir mit dem augenfälligstem an, dem Häuschen. Für das Häuschen benötigen wir dünne Platten mit folgenden Abmessungen: Zumindest die oberen vier Platten kann man mit unterschiedlichen Materialien verwirklichen. Sperrholz Sperrholz besteht aus übereinandergeklebten Furnierholzschichten, wobei die Faserrichtung jeder Schicht überkreuz zur Faserrichtung der darunterliegenden Schicht liegt. Das gibt der Sperrholzplatte eine besondere Festigkeit. Aus ästhetischen Gründen haben die oberste und die unterste Schicht die gleiche Faserrichtung. Daraus folgt logischerweise, daß Sperrholzplatten immer aus einer ungeraden Zahl Schichten bestehen. Sperrholzplatten sind in Faserrichtung der beiden Außenschichten steifer als quer dazu (ist ja auch klar, es zeigt eine Faserschicht mehr in die gleiche Richtung als bei den querliegenden, was bei nur drei Schichten ein Verhältnis von 2:1 ausmacht und bei fünf Schichten immernoch 3:2). Das ist sehr wichtig und macht sich später beim Biegen der Platten bemerkbar. Als Sorten bieten sich an: Buchensperrholz Sehr hart, was den Vorteil hat, daß Katzenkrallen es nicht so leicht beschädigen können. Auch unempfindlicher gegen Wasser und beständiger in seiner Formechtheit, was es geeigneter für die Biegeteile macht. Leider auch schwerer (mit der Laubsäge) zu bearbeiten und auch teurer. Pappelsperrholz wesentlich weicher als Buchensperrholz, dementsprechen leichter zu bearbeiten und auch noch günstiger. Leichter zu biegen aber aufgrund der luftigen, porösen Beschaffenheit neigt es auch eher zum Aufquellen bei Feuchtigkeitskontakt. Preßpappe Kennt vielleicht jeder als Rückwand von Kleiderschränken. Als billige Alternative für die Seitenwände des Häuschen geeignet. Zum Naßbiegen und damit für die Dachhälften und Zwischenböden gänzlich ungeeignet. Multiplex Ja, sorry, muß auch erwähnt werden. Multiplex ist im Grunde Sperrholz mit besonders steifem Holzleim (teilweise wasserfest) und unter extrem hohem Druck verleimt, um nicht zu sagen verpreßt. Multiplex ist superstabil... und superteuer. Für unsere Zwecke nicht notwendig, aber wer meint, er müßte... Ach ja, Multiplex biegen: Vergeßt es! Ansonsten ist für die Wände des Häuschens auch jedes andere halbwegs stabile und dünne Material geeignet. Die Stabilität vom Häuschen kommt nicht von den Seitenwänden sondern von den Eckleisten. Bei meinem Kratzbaum besteht das Häuschen komplett aus Buchensperrholz, das aber auch nur, weil die beste aller Lebensabschnittsgefährtinnen auf bestes Material bestand. Für die zu biegenden Teile (Dachhälften und Zwischenböden) empfehle ich jedoch unbedingt Buchensperrholz. Bei Pappelsperrholz hätte ich zuviel Sorge, daß die Schichten auseinanderquellen (was mir übrigens sogar mit dem Buchensperrholz passiert ist). Selber sägen oder sägen lassen? mit o.g. Grafik ausgedruckt kann man direkt in den Baumarkt und sich die Platten fertig sägen lassen. Baumärkte sägen alles, was größer als 10cm und rechteckig ist. Und warum auch nicht? Selbst wenn das Sägen (unwesentlich) mehr kostet als die bloße Materialmitnahme, man kriegt die Platten gleich fix und fertig und sauber zugeschnitten mit, wie man sie zuhause mit der Stichsäge niemals hinbekommen würde. Zumal man bei Abnahme einer kompletten Platte den Zuschnitt meist kostenlos dazubekommt (die Wirkung des bezaubernden Augenaufschlags der weiblichen Begleitung sollte auch nicht unterschätzt werden). Von der Zeitersparnis ganz zu schweigen. Es ist auch ein Unterschied für uns Kleinwagenfahrer, ob man einen Stapel zugeschnittener Platten unter den Arm klemmt oder ein Riesensegel von 2,50m x 1,50m zum Auto jongliert.Wer natürlich eine High-End Bandsäge hat oder sich den Spaß des Selbersägens nicht nehmen lassen will, nur zu. Es ist wichtig, bei den Dachhälften und den Zwischenböden auf die Faserrichtung zu achten! Bitte auch den freundlichen Zuschneider vom Baumarkt darauf hinweisen, vor allem, wenn es Samstag oder kurz vor Feierabend ist!!! Im Kapitel zum Häuschenbau werde ich nochmal darauf zu sprechen kommen, wie ich auf die Abmessungen der Dachhälften gekommen bin und wie man sie sinnvoll modifiziert. |
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Grundplatte und Häuschenboden beide sind bei meinem Kratzbaum quadratisch und messen 60x60cm. Auf der Grundplatte ruht der gesamte, schwere Kratzbaum, weshalb die Grundplatte selbst auch ziemlich massiv und schwer sein muß, um den Schwerpunkt des Gesamtgebildes weit nach unten zu ziehen. Ich für meinen Teil bin sehr, sehr günstig an eine 5cm starke Multiplexplatte gekommen (sehr schwer!), die mir ein befreundeter Tischler auch noch an den Kanten angeschrägt hat. Aber das ist ein echter Bedarfsoverkill und beruht auf den Wunsch meiner Lebensabschnittsgefährtin, nur das beste vom besten zu nehmen (zur Disposition stand nur noch Massivholz, aber dafür hätte ich unseren Kleinwagen versetzen müssen). Ideal wäre auch ein quadratischer Ausschnitt einer Küchenarbeitsplatte. Die bekommt man als Rest in Baumärkten für ein Taschengeld nachgeworfen. Das Muster kann einem egal sein (wenn es nicht zufällig ein sehr schmückendes ist), es wird einfach mit Teddy überklebt. Wir erinnern uns, daß die sieben langen Schrauben um 10cm länger sein müssen, als die Grundplatte dick ist! Der Häuschenboden ist die Unterplatte auf der das Häuschen aufgesetzt wird. Hier haben wir nicht so hohe Ansprüche an die Stabilität. Eine schwere Arbeitsplatte zieht den Schwerpunkt wieder nach oben und läßt auch optisch das ganze wuchtig und unausgewogen erscheinen. In meinem Kratzbaum kam für den Häuschenboden eine Stabsperrholzplatte zur Verwendung, besser bekannt als Tischlerplatte. Auch wieder eine sehr stabile Ausführung die auf das Veto der besten aller Lebensabschnittsgfährtinnen beruht. Denkbar sind natürlich auch MDF-Platten, Preßspan und Faserpreßpappe. Wird sowieso mit Teddy überklebt. Tja, braucht´s wirklich eine Skizze? Na gut: |
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Vierkantleiste 2cm, quadratisch wir benötigen 2,50m. Die benötigen wir aber nicht als einzelne, durchgehende Latte (gibt´s auch in der Länge so weit ich weiß gar nicht). Wird später sowieso in Stücke gesägt. Die Vierkantleisten bilden - in kurze Stücke gesägt - die Eckleisten des Häuschens, werden also als eine Art hölzerner Dübel herhalten. Vierkantleisten gibt es grob und geschliffen, und beide sindfur unseren Zweck gleichermaßen geeignet. Ich hab mich dennoch für die teureren, geschliffenen entschieden. Nicht nur wegen der besten aller Lebensabschnittsgefährtinnen, sondern auch, weil die Katzen beim Schmusen und Reiben an den Kanten sich nicht unbedingt Holzsplitter in ihre empfindliche Schnäuzchen ziehen müssen. Geschliffen werden muß so oder so. Und ob ich das nun eine halbe Stunde selber mache oder dem Baumarkt dafür 50 Cent mehr gebe... Wir sind Anfänger! Anfänger produzieren Verschnitt! Mehr kaufen! Mit 3,00m sind wir 100% auf der sicheren Seite. |
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Die Stämme Ich gebe zu, daß ich mir um die Beschaffung der Stämme am meisten Sorgen gemacht habe. Letztendlich stellte sie sich als die einfachste und kostengünstigste heraus. Wir benötigen drei Stämme von jeweils 140cm Länge und einem vierten Stamm von ungefähr 30cm Länge (nicht festgelegt). Den Durchmesser überlasse ich Eurem Geschmack. Nicht zu dünn, damit der Kratzbaum keinen klapprigen, verhungerten Vogelhäuscheneindruck macht, nicht zu dick, damit die Zwischenböden noch Platz dazwischen haben. Ich habe Stämme von ca. 12 - 15cm Dicke genommen. Welches Holz und woher? Zunächst woher: Jeder bewaldete Flecken in Deutschland hat einen zuständigen Förster. Bei Waldgrundstücken des öffentlichen Rechts ist dies der Bezirksförster oder der Forstbeauftrage. In den meisten Fällen kann man ihn über die Homepage der Gemeinde ausmachen, da sich jede Gemeinde durch Schlagholzverkauf ein kleines Zubrot verdienen möchte. Den Förster anzurufen und zu fragen kostet nichts. Ich hoffe, daß der Forstbeauftragte für die Stadt Kassel exemplarisch für seine Zunft ist. Er erwies sich als sehr freundlicher, aufgeschlossener, beratungs- und hilfsbereiter Zeitgenosse (wir wollen ihn mal beim Namen nennen, es ist Herr Dieter König vom Forstamt Kassel , ob er noch für dieses Aufgabengebiet zuständig ist, weiß ich nicht. Ich würde es jedoch wünschen. Auf Anfrage gebe ich Mailadresse und Telefonnummer gerne heraus). Ich habe mich aufgrund Herrn Königs Beratung und Tipps für Esche entschieden. Die Esche hat eine sehr schöne, glatte, fast schon silbrige Rinde, helles, feines und sehr hartes Holz. Die Stämme sind bei Jungbäumen sehr gerade gewachsen und astfrei. Allerdings ist Esche nicht wetterbeständig und somit auch nur für die Wohnung geeignet. Hiermit sind wir am Ende der Werkzeug- und Materialaufzählung angelangt und es geht gleich weiter mit der eigentlichen Bauanleitung und ebender Beschaffung der Stämme. |
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