Baum fällt!

Keine Sorge, die Beschaffung der Baumstämme ist nicht mal halb so problematisch wie man vielleicht denken könnte. Wir fangen mit den Baumstämmen an, weil diese einige Tage oder Wochen liegen und trocknen sollten. Da wir daraus weder Möbel zusammenbauen noch einen Kamin befeuern wollen, brauchen wir das Holz aber nicht zwei Jahre lagern. Es soll ja durchaus einen urigen Eindruck machen und darf auch ruhig noch einige Monate im Kratzbaum arbeiten... solange wir das nicht müssen ;-). Die Stämme müssen wenigstens an den Schnittkanten trocken sein (zu erkennen an den sternförmigen Rissen die vom Kern ausgehen), dann dürfen wir sie schon für unsere Zwecke weiterverarbeiten.

Idealerweise schlägt man Stämme im Spätsommer, dann hat das Wetter schon das meiste der Trocknungsarbeit erledigt. Das heißt nicht, daß das Schlagen zu anderen Jahreszeiten nicht möglich wäre, dann muß die Rinde halt ein bißchen länger trocknen. Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit so gering, daß die Bäume auf dem Balkon oder der Terrasse mit einem kleinem Überdach vor Regen und Schnee geschützt sehr schnell trocknen (keine Plane zum Abdecken verwenden, die erzeugt nur ein feuchtes Klima).

Wo wir an Bäume zum Schlagen herankommen, wissen wir ja inzwischen. Es ist übrigens üblich, daß man sein Holz noch als stehenden Baum kauft und selber schlagen muß. Nur so bleiben unsere Baumstämme schön günstig. Soll der Förster gar selbst anrücken, wird´s teuer.

Unser Förster kam netterweise mit uns in den Wald und zeigte uns die beiden Bäumchen, die wir schlagen durften.

Die beste aller Lebensabschnittsgefährtinnen zwischen den beiden Eschen, die für unser Projekt auserkoren waren. Der Förster markierte die Bäumchen mit gelber Sprühfarbe. Damit gehörten die uns!

Motorsäge habt Ihr Euch hoffentlich inzwischen beschafft sowie Euch mit dem Umgang derselben vertraut gemacht (Motorsägen werden idR nicht ohne Sicherheitsausrüstung vermietet) oder Euch einen dieser vielen nützlichen Schwager zugelegt, die sowas können und gerne tun. Sicherlich lassen sich solche zwei Bäumchen auch mit der Bügelsäge umlegen. Nur muß man weitaus mehr als zweimal pro Stamm sägen, denn allein der Fällschnitt ist niemals der endgültige und gerade Schnitt, den wir gerne hätten. Und ein kleiner 30cm-Klotz macht die gleiche Sägearbeit aus, wie der 1,40m-Oschi.

Schwager sind überhaupt eine sehr interessante Spezies. Es gibt richtig blöde und miesepetrige, die nur zigaretterauchend in der Ecke stehen und alle paar Minuten ablästern, wie doof man sich doch anstelle. Und dann gibt es noch die Sorte, die den Keller voller teurem Spezialwerkzeug hat und sich auch enthusiastisch für Heimwerkerorgien begeistern kann.

Drum prüfe wen man mit seiner Schwester bindet, und ob sich nicht ein Handwerker findet!

Und da isser auch schon am tun!

Das ist Gerd, mein Schwager. Ein Bastelfanatiker vor dem Herrn. Mit seiner Motorsäge hat er uns die Arbeit ungemein erleichtert.

Leider ließ er sich nicht dazu überreden, die entsprechende Schutzausrüstung anzulegen. Damit ist er uns nicht gerade ein Vorbild. Es war an dem Tag aber auch irre heiß.

Kleines Foto für den Förster, daß wir unseren Platz auch ordentlich hinterlassen haben.

Nochmal vielen Dank, Herr König!

So, für mich die Stämme...

...und für meinen Schwager das Brennholz.

Vielen Dank, Gerd!

Zuhause werden die Stämme erstmal auf der Terasse zwischengelagert, wo sie die nächsten Tage durchtrocknen können. Zwei quergelegte Aststücke verhindern Bodenkontakt und halten die Stämme schön luftig.

Hier habe ich leider nicht mehr mit Fotos dokumentiert, wie die Enden der Stämme begradigt wurden. Die Stämme werden dazu auf Böcken auf ebenem festen Boden gestellt.

Man kann keine guten Ergebnisse erzielen, wenn man keinen Bock hat!

Die Stämme sind ideal auf unseren Bedarf zugeschnitten, wenn sie auf ihren Schnittflächen frei stehen können (beide Enden testen). Dann wurde der Schnitt exakt lotrecht zur Schwerelinie angebracht und die beiden Schnittflächen sind zueinander parallel. Beste Voraussetzung für einen sicheren Stand des Kratzbaumes und eine weitere Erleichterung beim Zusammenbau. Ein leicht schräger Schnitt ist kein Unglück, Baumstämme sind nunmal Naturprodukte, Die Schnittfläche sollte aber schon eben sein und die beiden gegenüberliegenden Schnittflächen zueinander parallel. Gegebenenfalls (und wenn man mit der Säge nicht mehr weiter kürzen darf, weil die Mindestlänge schon erreicht ist) mit der Raspel angleichen. Das aber ist je nach Holzart eine Schweinearbeit!

Leider habe ich keine Patentlösung, wie man einen krummen Stamm auf Anhieb lotrecht schneidet. Gerd hat einfach ein ruhiges Händchen und hat es hingekriegt.

Auch abhängig von der Holzart zeigen sich nach einigen Tagen an den Schnittflächen sternförmige Risse. Der Stamm trocknet langsam von den Schnittflächen nach innen. Bald können wir mit der Montage der Stämme beginnen.

Bis dahin machen wir aber erstmal mit dem Häuschen weiter...

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